Bühnen frei und andere Blickwinkel für die 11a im Staatstheater

Nach dem Goldberg-Ballettabend in der vorausgegangenen Woche, sind die Musikerinnen und Musiker der Klasse 11a erneut zum Nürnberger Staatstheater aufgebrochen; diesmal am Donnerstag, den 18. April 2024 um 9:00 Uhr vormittags und in freudiger Erwartung auf einen interessanten Vormittag, welcher voller Überraschungen steckte.
Frau Anja Sparberg, die Leiterin der Theaterpädagogik am Nürnberger Haus, begrüßte uns vor der Oper und führte uns in die Geschichte des Hauses ein. Die Vergangenheit im Nationalsozialismus, der damals getätigte Umbau des Opernsaales mit den Akustikauswirkungen für das Publikum sowie die anstehende Sanierung des Opernhauses und der damit verbundene Umzug in die Ausweichspielstätte am Reichsparteitagsgelände bis hin zum aktuellen Spielbetrieb mit den zahlreichen Produktionen in einer Spielzeit, waren Themen der ersten Stunde. Bei einem kurzen Aufenthalt auf der riesigen Opernbühne konnten wir die vormittäglichen Umbauarbeiten und einen seltenen Technikmomenten erleben, indem der Orchestergraben vor unseren Augen in die Tiefe versank.
Nach dem faszinierenden Ballettabend mit dem Tanzstück ,,Goldberg" war unser Hauptanliegen die Tänzerinnen und Tänzer der Compagnie bei ihrem täglichen, sechs Tage in der Woche stattfindenden Aufwärmtraining zu besuchen. Ballettmeister Igor Vieira leitete an diesem Tag die Balletttruppe an. Die Schülerinnen und Schüler der 11a durften aus dem Blickwinkel der Empore des Ballettsaals die Tänzerinnen und Tänzer beobachten und wurde ebenso in Augenschein genommen. Am Ende waren wir uns einig: 90 Minuten konzentriertes Training an Ballettstangen und im freien Raum, dabei den choreografischen Anweisungen immer zu folgen und diese schnell, gekonnt und fehlerfrei umzusetzen, lächeln und damit Freude zu transportieren ist Leistungs- und Spitzensport. Ob wir da einige Minuten hätten mithalten könnten? Von unserer Seite sagen wir somit: alle Achtung und Respekt! Denn nach der 90minütigen Aufwärmphase fängt die eigentliche Probenarbeit für die anstehenden Auftritte und Produktionen erst richtig an!
Anschließend stand uns die Assistentin des Ballettdirektors, Frau Helga Denninger, für all unsere Fragen über Ballett, Ausbildung, Werdegang, Gehalt, die Zusammensetzung der Nürnberger Compagnie, Auftritte sowie freie Tage und vieles Weitere zur Verfügung.
Zum restlichen Rundgang im Labyrinth Opernhaus übernahm Frau Sparberg wieder und führte uns zurück auf die große Bühne. Technik, Technik, Technik wohin man sieht, die die Technik-AG des ASG ebenso wie die Höhe von 24 Metern faszinierte. Durch die anwesenden Bühnentechniker des Staatstheaters, welche in Gespräche einbezogen wurden, erkannten wir, dass viele Rädchen ineinandergreifen müssen, um uns immer wieder so hervorragende Abende zu bescheren.
Während des Gangs ins Schauspielhaus entdeckten wir einige uns bekannte Kulissen: ,,Ist das nicht von Goldberg?", ,,Hier ist Don Giovanni!" und ,,Die Fledermaus!"
Da nach der Begrüßung und in der Vorstellungsrunde nach unserer Bühnenerfahrung gefragt wurde, hatte Frau Sparberg nun eine wirkliche Überraschung mit Lampenfieber für uns: ,,Sie haben doch am Weihnachtskonzert gesungen, darum nutzen sie unsere Schauspielbühne. Bühne frei und geben sie etwas zum Besten!"
Wie singen? Jetzt sofort? Ad hoc? Ohne Probe und a cappella? Ja und was denn eigentlich? Nach kurzer Findungsphase einigten wir uns auf ,,California Dreaming". Textschwierigkeiten wurden schnell durch die mobilen Endgeräte überwunden und nach kurzem Test präsentierten wir uns auf der Bühne des Schauspielhauses. Selbstverständlich mit Echochor! Dank den Lichttechnikern wurden wir sofort perfekt in Szene gesetzt und ausgeleuchtet. Der Startschuss ist somit gemacht und die 11a wartet nun auf ihre ersten Engagements.
Mit schier endlosen Treppen bekamen wir abschließend noch einen Einblick in die Kostümbildnerei, mit Perücken- und Maskenherstellung sowie einem abschließenden Gang in den Kostümfundus. Zwischen Tüllrock und Gehrock hätten wir noch gerne länger gestöbert und gar ein oder zwei Stücke für den heimischen Kleiderschrank mitgenommen.
Nach einem ereignisreichen Tag sagen wir Dankeschön an Frau Anja Sparberg und die Theaterpädagogik des Staatstheaters Nürnberg für die Möglichkeit dieser einzigartigen Eindrücke. Den Tänzerinnen und Tänzern der Compagnie mit ihrem Ballettmeister gilt unser besonders herzlicher Dank für die persönlichen, intimen Einblicke in ihr Training.

(Bericht: Daniel Obtmeier, Fotos: Anja Sparberg / Daniel Obtmeier)

Bühnen frei und andere Blickwinkel für die 11a im Staatstheater
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